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Steinbrech (Saxifraga)
Der Name dieser Pflanzengattung setzt sich aus den lateinischen Wörtern saxum (=Fels) und frangere (=brechen) zusammen. Vielleicht ist die Fähigkeit der kleinen Pflanzen damit etwas zu heroisch beschrieben, aber das Faszinierende ist, dass Saxifragen in kleinsten Ritzen, Spalten und Löchern keimen und wachsen können. Einmal in Tuffsteinlöchern angesiedelt, produzieren sie nach wenigen Jahren Nachkommen auf dem kalkhaltigen Material.
Es gibt aber auch noch eine weitere Erklärung für diesen Namen: Im Mittelalter wurde der einheimische Knöllchen-Steinbrech (Saxifraga granulata) medizinisch für die Behandlung - also das Brechen - von Blasensteinen angewendet. Ich finde beide Erklärungen interessant.
Zwei Pflanzenkenner, eine Meinung: unglaubliche Vielfalt
Der Buchautor und Pflanzenliebhaber Fritz Köhlein hat die Saxifragen einmal als "fast unerschöpfliche Schatztruhe für den Garten" bezeichnet. Damit spielte er nicht nur auf die Vielzahl der Arten und Sorten an, die dieser Gattung angehören. Er meinte damit auch den hohen Prozentsatz an Pflanzen, die problemlos für den Garten geeignet sind.
Saxifragen sind in unterschiedliche "Sektionen" eingeteilt, für den Garten besonders spannend sind die Moos-Steinbreche (Dactyloides), die Silberrosetten-Steinbreche (Euzoonia) und die Kabschia- und Engleria-Steinbreche (Porophyllum). Mit ihren unterschiedlichen Standortansprüchen, dem vielgestaltigen Aussehen und den sehr unterschiedlichen Blühzeiten ergibt sich eine Vielzahl von Bepflanzungsmöglichkeiten. So hatte bereits Stauden-Altmeister Karl Foerster von den Steinbrechen eine hohe Meinung: "Allein der Saxifragen halber braucht man einen Steingarten!"